Meedchen-Nachtschreck

Vergangenen Donnerstag hatte das Miezmeedchen seinen allerersten Nachtschreck. Wir kennen das ja schon ausgiebig vom Quietschbeu, was uns in dieser Situation wirklich sehr geholfen hat. Nachdem sie sich auf meinem Arm nicht beruhigen wollte, sich von mir immer weg drückte, aber auch nicht wollte, dass ich sie los ließ, nahmen wir sie mit ins Wohnzimmer. Dort wälzte sie sich gute 20 Minuten schreiend über die Erde und trat gegen alles, was ihr in die Quere kam. Ich durfte mich nicht bewegen. Nicht weggehen. Nicht aufstehen. Aber ebenso wenig durfte ich sie ansehen oder anfassen. Zum Ende hin beruhigte sie sich etwas, heulte aber immer wieder auf und begann erneut, sich auf der Erde zu wälzen. Irgendwann setzte sie sich dann auf meine Schoss und beruhigte sich langsam. Da aber weiterhin jeder Satz der falsche sein konnte, ließen wir sie dann einfach machen, was sie eben machen wollte. Das war neben dem Papa auf dem Sofa sitzen. Okay. Ich setzte mich an den Esstisch und lackierte meine Nägel weiter ab, womit ich angefangen hatte, bevor sie aufgeschreckt war.

„Mama, mal’n?“
„Nein, ich male ni ….“
„Wuäääääääh!“
„Ja, Mama malt.“
„Maina auch mal’n?“

Also saß sie um 23:30 Uhr am Esstisch und malte einen Baum. Sagte sie jedenfalls.

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Natürlich weiß keiner, ob das nun ein einmaliger Vorfall war, oder ob es zu ähnlichen Häufungen kommen wird, wie beim Quietschbeu. Bei ihm nahmen die Nachtschreck-Anfälle mit etwa 3,5 Jahren ab. Seit 2 Jahren hat er gar keine mehr. Allerdings fingen sie beim ihm auch deutlich früher, schon im 1. Lebensjahr, an. Das Löwenmaul hatte insgesamt 2 mal einen Nachtschreck. 

Auch war der Quietschbeu deutlich körperlicher und verletzt sich auch selber. Er zerkratzte sich die Arme oder riss sich an den Haaren. Das Meedchen schlug und strampelte nur um sich, schrie wie am Spieß und zitterte vor Aufregung. 

Wie eingangs erwähnt half uns in dieser Situation einfach das Wissen um dieses Phänomen. Dass es ihr dabei nicht wirklich schlecht geht. Dass sie sich am nächsten Morgen nicht daran erinnern wird. Nun ja. Schön war und ist es natürlich dennoch nicht. Allerdings erinnerte mich der Vorfall auch daran, dass ich den vor einiger Zeit verfassten Artikel: Nachtschreck. Was das eigentlich ist. noch mal teilen wollte. Darin ist erklärt, was genau Nachtschreck ist, wie er vermutlich zu Stande kommt und wie man damit umgehen kann. Eigene Erfahrungen natürlich. Leider ließt man immer noch viel zu wenig darüber.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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4 Gedanken zu „Meedchen-Nachtschreck

  1. Oh die Kleinen tun einem dann immer so Leid. Mia hat solche plötzlichen Schreiattacken auch manchmal in der Nacht. Dann lässt sie sich nicht beruhigen, rennt rum und weiß nicht was sie will. Könnte ja auch der Nachtschreck sein?!

    Ich wünsche euch, dass das nun nicht regelmäßig vorkommt.

  2. Okay, wenn ich das so lese, dann denke ich, dass das, was den Krümel Nachts Zeit seines Lebens manchmal so „schüttelt“, ebenfalls Nachtschreck ist. Hatte das schon mal kurz gedacht dass es das sein könnte, aber er hat nie Angst und ist nicht panisch- nur wütend. Und es heisst ja Nachtschreck, nicht Nachtwut, also habe ich es wieder verworfen. Ich dachte bisher immer, dass er schlecht geträumt hat und sich in seine Wut hineinsteigert, denn er spricht auch sonst im Schlaf und schlafwandelt bzw schlafsitzt oft mal,warum nicht auch schlafwüten? Ich habe ihn einfach immer begleitet und mich in die Nähe gelegt, denn Anfassen ging ja nicht, und gewartet bis es vorbei war. Etwas tun konnte ich ja nie, wie ich sehr schnell festgestellt habe.

    Grade letzte Woche noch hat es mich aber nochmal aufs Neue überrascht, aber nur deswegen, weil wir mit Freunden im Urlaub waren. Ich saß mit dem wütenden Krümel im Wohnzimmer, ich machte ihm Musik an die er mag, und wartete, bis er fertig war, wir kuschelten, ich brachte ihn hoch ins Bett, alles war gut. Überrascht war ich über die bestürzten Gesichter meiner Freunde, die es gar nicht fassen konnten, dass der Knirps sich 20 Minuten so gar nicht beruhigen ließ- ich kannte es ja schon und wusste, dass er sich irgendwann beruhigt. Und meine Worte „Naja, das macht er halt manchmal“ hat meine Freunde nur noch mehr erschreckt…

    Wenn das Kind jetzt einen Namen hat ändert sich natürlich nicht sonderlich viel für uns, denn ich weiß ja immer noch, wie ich damit umgehen muss (Krümel hat es mir gezeigt, sozusagen). Aber irgendwie ist es auch trotzdem beruhigend, dass es etwas „normales“ ist. Obwohl ich nicht allzu beunruhigt war, denn ich dachte ja an einen schlechten Traum, denn Phantasie hat der Kerl für 10…
    Aber das war grade so ein „Schuppen von den Augen“ Moment ;-)

  3. Vielen Dank für Das Teilen Deiner Erfahrungen und auch den Verweis auf den früheren Artikel. Wir selber hatten auch zweimal mit Nachtschreck zu tun. Unser Kind war da rund 1 1/4 Jahre alt und zeigte gegen Mitternacht (also so ca. 5! Stunden nach dem Zubettgehen) genau das von Dir beschriebene Verhalten. Einziger Unterschied war nur, dass sie sich nach ca. 10 Minuten beruhigen ließ und dann wieder einschlief bzw. weiterschlief. Beim ersten Mal war ich total überfordert und wusste noch nicht, was es ist. Ich hob sie aus dem Bett (sie wand sich natürlich), ich umarmte sie und schaukelte sie hin und her. Ich glaube dabei war sie wach geworden und schaute mich irritiert an. Dann legte ich sie wieder schlafen. Beim zweiten Mal ließ ich sie im Bett. Solange ich sie nicht berührte, jammerte sie zwar, aber sie trat nicht wild um sich. Irgendwann schlief sie dann ruhig weiter.
    Alles in Allem ging es bei uns also glimplich aus. Nun ist sie über 2 Jahre alt und ich hoffe es kehrt nicht wieder.
    Lieben Gruß und ich drück die Daumen, dass es bei Dir auch eine einmalige Sache war. Wiebke

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