Noch 9 mal schlafen …

Gestern war ein guter Tag. Kann man so sagen. Bis auf die Sache mit der Hauselfe. Fälschlicherweise hatte ich angenommen, dass sie bis zum 06.05. Urlaub hat. Tatsächlich stand im Schreiben aber, dass sie am 06.05. Urlaub hat. das wiederum hatte zur Folge, dass ich gestern überraschend in ein aufgeräumtes und geputztes Haus kam und mich in de folgenden Stunden zu Tode schämte. Nach dem langen Familien-Feiertagswochenende hatte ich nämlich am Motagabend nur noch grob aufgeräumt. Es stand noch Geschirr auf der Spüle und Wäsche lag über dem Badewannenrand. Die Betten waren nicht gemacht und der Quietschbeu hatte sein Zimmer noch nicht aufgeräumt. Umso faszinierender, was die Hauselfe da geleistet hat. Es war nicht nur sauber, sondern auch noch ordentlich. Dennoch ist mir das sowas von peinlich. klar ist die Dienstleisterin und wird für ihre Arbeit bezahlt, aber das finde ich dennoch sehr  … frech. Also von mir. Ich rief also direkt bei ihrer Chefin an, entschuldigte mich ausdrücklich für das Chaos und versprach, dass ich das irgendwie wieder gut machen würde. 

Am Nachmittag fuhr ich mit den Kindern zum Frisör. Eventnachmittag, quasi. Ich hab ja schon berichtet, dass meine Kinder unseren Frisör lieben und die Jungs hatten einen Schnitt wirklich mal wieder nötig. Der letzte Besuch lag schon 3 Monate zurück und es war erstaunlich, welche Wolle da vom Quietschbeukopf fiel. Überhaupt hat der Quietschbeu unfassbar dickes Haar. So dick, dass ich Jürgen – unseren Frisör – immer darum bitte das Hupthaar auszudünnen. Hätte der Quietschbeu lange Haare, sie wären kaum zu bändigen. Das Löwenmaul hat eher Haare von Typ Drahthaardackel. Lockig und hart wie Draht. Bei ihm fiel daher weniger, weil sie durch die Locken auch nicht so lang sind, bzw. wirken. Sehr niedlich fand ich mein Meedchen, das, nachdem der Quietschbeu vom Frisörstuhl stieg, mit einem lauten „Auch!!!!“ auf den Stuhl zu rannte und unbedingt sofort die Haare geschnitten haben wollte. Sie bekam dann die Spitzen ein wenig gestutzt. Mehr war nicht nötig. Als Jürgen den Frisörumhang löste sah sie ihn strahlend an „Fertig?“ – „Fertig!„. Es ist so schön diese Sprachexplosion bei ihr zu beobachten. Vor allem weil sie wirklich sehr klar und deutlich spricht und viele Wörter gar nicht mehr durch Buchstabenverschlucker verstümmelt. 

Pantastische 5Am Abend setzte ich mich trotz bleiernder Müdigkeit noch an den Rechner und begann ein paar Entwürfe für das Geburtstagsshirt des Quietschbeus zu erstellen. Irgendwie wollten der fliegende/sitzende/stehende Peter Pan und ich uns nicht recht anfreunden. Alles zu asynchron. Immer wieder geriet der Entwurf ins Ungleichgewicht, wenn ich versuchte, den Pan mit der Geburtstags-5 zu arrangieren. Da das Druckverfahren, in dem ich das Shirt erstellen lasse, mit flächigen satten Farben arbeitet, waren Überlappungen nicht wirklich möglich. Jedenfalls nicht so, dass es mir gefiel.  Sowas macht mich schier wahnsinnig. Letztendlich fand ich dann – mit Hilfe von einer paar Twittermeinungen – eine Lösung, die mir sogar wirklich richtig gut gefiel. Wenn ich heute mit meinem T-Shirt-Druck-Mensch gesprochen habe und er mir sagt, dass das auch so umsetzbar ist, wie ich es will, zeig ich Ihnen das Shirt natürlich auch.

Kurz vor Mitternacht rief gestern das Meedchen ganz aufgebracht nach mir. Wie immer hörte sie sofort auf zu weinen, als ich die Zimmertür öffnete. Sie stand in ihrem Bett und streckte mir einen Zipfel ihrer Bettdecke entgegen.
„Was ist los? Möchtest Du die Bettdecke nicht?“
„Nainain!“
„Soll ich Dir den Schlafsack anziehen?“
„Ja!“

Na, wenn das so einfach ist. Ich zog ihr also den Schlafsack an, schob die Bettdecke ans Fußende und legte sie wieder hin, woraufhin sie mich noch einmal streicheln und küssen wollte und dann winkend in ihrem Bett lag: „Tzüüüss!“

Ich frag mich ja manchmal schon, ob dass jetzt an ihr liegt, dass sie mir klar und unmissverständlich mitteilen kann, was sie will – auch nachts – oder an mir. Die Jungs haben, so lang ich mich erinnern kann, immer nur geweint, wenn sie nachts irgendetwas unzufrieden stimmte. Das Meedchen artikuliert sich ganz deutlich, bekommt dadurch natürlich schneller ihren Willen (z.B. mehr Wasser, Schlafsack, neue Windel) und schläft dann einfach weiter. Ohne Gemecker.

Ach ja, ich hab mich übrigens gestern noch für einen Kuchen entschieden. Es wird ein Vollmondkuchen mit fliegendem Peter Pan Schatten. Das ist vom Aufwand her jetzt nicht so Zeitintensiv. Das Federn-Ausstecher-Problem habe ich gelöst, indem ich einen Fondant-Ausstecher für Lilienblätter geordert habe.

Und zu den Einladungen für die Familie muss ich Ihnen auch noch einen erzählen: Ich zeigte dem Miezmann voller Stolz die Einladungskarten und er las den Text darauf. Plötzlich zieht er die Luft scharf ein, reißt die Augenbrauen hoch und macht „Oh oh!“ Ich wurde direkt hektisch.

Was? WAS??“ 
Da ist ein dicker Tippfehler drin!“ 
Was? Wie? Wo? Ich hab x-mal Korrektur gelesen!“ 
Du hast pantastisch geschrieben!

Gnaa! Ja, Mann, das war Absicht … darum steht es auch zweimal im Text. Damit klar wird, dass es kein Vertipper ist. 

Jetzt muss ich noch einen Feuerkorb und lange Stöcke organisieren, da sich der junge Herr Stockbrotgrillen für seine Pan-Party wünscht. Außerdem wollte ich noch Wetterabhängige Spiele – was mit Wasser – vorbereiten. Am Tag seiner Geburt waren es 36 Grad. Wer weiß, was bis „noch 9 Mal schlafen“ noch alles passiert …

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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2 Gedanken zu „Noch 9 mal schlafen …

  1. Ist vielleicht völlig unnütz, aber beim Möbelschweden gibt es für relativ wenig Geld gerade nen Feuerkorb. Ich hab keine Kinder, nur Katzen, deswegen kann ich nicht sagen, ob der den Erwartungen gerecht wäre…
    Abgesehen davon- ich fiebere mit dem Quietschbeu mit!

  2. ..wir haben für das Stockbrot beim Geburtstag von unserem Minimann Bambusstöcker aus dem Baumarkt gekauft und mit Alufolie umwickelt. Das ging super :-)

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