Hallo Maimiez,

jetzt bist Du schon 15 Wochen und ein bisschen bei mir und irgendwie bist Du dennoch nicht so richtig angekommen. Unser Alltag ist voll, hektisch und schnell. Hast Du Dich am Anfang mit aller Macht sichtbar gemacht, so habe ich durch Stress und auch Krankheit inzwischen wieder so gut abgenommen, dass der Bauch wieder kleiner erscheint.

Ich bin sehr anfällig im Moment. Körperlich, wie seelisch. Jeden Mini-Infekt nehme ich mit, brüte daraus Großes aus und bekomme so auch mal als Erwachsene eine astreine Hand-Mund-Fuß-Erkrankung. Zum Glück sagte meine Ärztin, dass Dir das völlig egal sei und Dich das auch gar nicht belasten würde. Gut!

Du bist also irgendwie da, hier, bei mir. Die ganze Zeit. Ein oder zweimal dachte ich, Du würdest jetzt klopfen, um auf Dich aufmerksam zu machen und mich daran erinnern, dass Du da bist. Doch wenn ich dann inne halte, lausche und spüre, dann ist alles still.

Die Leute um uns herum meinen, dass Du ein Mädchen wirst, weil es mir in dieser Schwangerschaft schlechter geht, als in den anderen Beiden. Ich finde das albern. Wenn Du wirklich ein Mädchen wirst werden sie alle sagen: „Siehst Du, hab ich doch gleich gesagt.“ Ich weiß aber auch ganz genau, dass mir Deine Brüder definitiv keine Schönheit gaben, während der Schwangerschaften. Und müssen ungeborene Jungs die werdende Mutter nicht wunderschön erstrahlen lassen?

Tatsächlich fühle ich mich in meiner Haut derzeit sehr wohl, obwohl der Hintern wieder proportional zum Bauch wächst. Ich wirke sicherlich den einen oder anderen Tag müde, aber das liegt in erster Linie an Deinen wilden Brüdern und ihrem Entdeckungstrieb. Im Moment sind wir in einer Phase, in der sie sich das erste Mal bewusst gegeneinander behaupten wollen/können/müssen. Sie „streiten“ um Spielzeug, ums Essen, ums „auf Mamas/Papas Schoss sitzen wollen“. Das ist derweil sehr anstrengend, aber auch sehr niedlich. Besonders wenn sie dann abends zusammen auf dem Sofa liegen und das Sandmännchen gucken. Oder sich nach morgens im Kindergarten mit heißen Küssen von einander verabschieden und sich auch ebenso elanvoll am Mittag wieder begrüßen. Du wirst sie beide lieben, da bin ich mir sicher.

Liebes Maimiez, es tut mir wirklich leid, dass ich Dir derzeit so wenig Aufmerksamkeit schenke; schenken kann. Ich denke jeden Tag an Dich und kann es schon heute kaum erwarten, Dich in den Armen zu halten.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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5 Gedanken zu „Hallo Maimiez,

  1. *knieper*

    Habe feuchte Augen .. Besonders wegen dem Satz, dass das kleine Maimiez seine Brüder lieben wird.

    Ihr seid toll … Küsschen für euch alle!

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